Unnötige Logos oder das Rezept für das Erscheinungsbild

Laut Bundesamt für Statistik werden pro Jahr in der Schweiz so um die 11400 neue Firmen gegründet. Gehen wir mal davon aus, dass davon rund 2/3 als erste oder zweite Tat ein Logo in Auftrag gegeben haben. Das wären dann also 7600 Logos. Rechnen wir mit einem Feld-Wald-und-Wiesen-Grafiker-Preis von 2500.– pro Logo, so kommen wir…

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Laut Bundesamt für Statistik werden pro Jahr in der Schweiz so um die 11400 neue Firmen gegründet.

Gehen wir mal davon aus, dass davon rund 2/3 als erste oder zweite Tat ein Logo in Auftrag gegeben haben. Das wären dann also 7600 Logos. Rechnen wir mit einem Feld-Wald-und-Wiesen-Grafiker-Preis von 2500.– pro Logo, so kommen wir auf die stattliche Summe von 19’000’000.– (19 Millionen) Franken. In Tat und Wahrheit werden es wahrscheinlich eher doppelt so viel sein.

Davon sind schätzungsweise 17’100’000.– hinausgeworfenes Geld! Denn von den 7600 Logos sind wahrscheinlich nicht mal 10% sinnvoll. Und damit meine ich nicht die grafische Qualität sondern einfach den Umstand, dass 90% aller Firmen eigentlich gar kein Logo brauchen. Jedenfalls nicht eines für 2500.–
Mal ehrlich, wen interessiert schon, ob der Malermeister oder der Frisörsalon jetzt ein Logo hat oder nicht? Einen Namen, ja – ein Logo, nein!

Das soll jetzt nicht heissen, dass jetzt alle auf WordArt umsteigen und ihre Logos selbst basteln sollen. Viel sinnvoller wäre es doch, wenn statt des – meist auswechselbaren – Logos, fühlbare und lebbare Identität geschaffen würde.

Hier das Rezept für Ihre Corporate Identity:

  1. Kaufen Sie sich eine schöne Schrift, die zu Ihnen passt und noch nicht an jeder Hausecke prangt
  2. Kaufen Sie schönes (wirklich) Papier, das auch noch nicht in jeder Postwurfsendung vorkommt
  3. Benutzen Sie von hier an nur noch diese Schrift und dieses Papier

Fertig ist die Identity – fast jedenfalls! Und bisher hat das Unterfangen noch nicht 500.– gekostet.

Und wenn Sie jetzt immer noch 2000.– ausgeben wollen, gehen Sie zu einem Typografen oder einer Typografin und lassen Sie ihn mit dieser Schrift und diesem Papier je ein Exemplar ihrer typischen Briefschaften gestalten (Musterbrief, Musterrechnung etc. mitnehmen).

ACHTUNG ZWINGENDE VORAUSSETZUNG IST: es muss in Word gemacht werden und als Vorlagedokument (.dot) abgespeichert werden.

Fertig ist das Wunderwerk und Ihr Erscheinungsbild ist schon jetzt besser als bei mancher internationalen Grossunternehmung, die etwas mehr als 2500.– für ihr Logo ausgegeben hat.

Ach ja noch etwas, die andern 10% dürfen gerne anrufen. Das wären dann immer noch so um die 1100 Logos pro Jahr – dann setz ich mich zur Ruhe.

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