Die m&k hat kürzlich ein Interview mit Alice Talotti (Furthur) publiziert, das mir aus der Seele spricht. Eigentlich bestätigt es bloss, was viele von uns im Bauch längst spüren – jetzt kommt es knallhart schwarz auf weiss:
- Der Follower ist tot. Algorithmen empfehlen Inhalte, nicht Accounts. Wer noch immer Follower-Statistiken feiert, feiert sich selbst.
- Creator-Marketing braucht Substanz. Hübsches Product‑Placement reicht nicht. Communities wollen Geschichten, Mehrwert und echte Zusammenarbeit.
- Ohne Paid geht es nicht mehr. Wer Wirkung im Feed will, muss Reichweite einkaufen – punkt.
Aber gilt das auch für kleinere Marken?
Hier fängt die Diskussion für mich erst an. Talotti bewegt sich in einem US‑Setting mit Millionenbudgets.
KMU in der Schweiz ticken anders:
- Fokus statt Fülle. Lieber ein einziges, klares Thema konsequent spielen als jeden Kanal mit Einheitsbrei füttern.
- Mikro‑Creator statt Super‑Star. Regionale Meinungsmacher:innen sind günstiger, näher dran und oft glaubwürdiger.
- Gezieltes Paid statt Firehose. Kleine Budgets wirken, wenn sie auf Conversion‑Events optimiert sind – nicht auf Likes.
- Test‑and‑Learn im Miniformat. Zwei Varianten reichen, um Hypothesen zu prüfen. Science, aber mit Guerilla‑Budget.
Kurz: Auch für KMU ist organisches Reichweiten-Schürfen wie Goldwaschen in der Schweiz – romantisch, aber nicht skalierbar.
Für wen ist das Interview lesenswert?
- Marketing‑Verantwortliche in KMU, die noch immer auf den „Post & Pray“-Ansatz setzen.
- Non‑Profit‑Organisationen, die Wirkung statt Vanity‑Metrics brauchen.
- Agentur‑Teams, die ihren Kund:innen einen Reality‑Check verkaufbar machen wollen.
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