Gummidruck

Gum­mi­druck (Gum­mi­druck­ver­fah­ren) ist ein histo­ri­sches foto­gra­fi­sches Edel­druck­ver­fah­ren aus dem 19. Jahr­hun­dert, das sich durch sei­nen male­ri­schen Cha­rak­ter und sei­ne hohe künst­le­ri­sche Aus­drucks­kraft aus­zeich­net. Es wur­de beson­ders von Pik­to­ri­a­li­sten geschätzt, die Foto­gra­fie als Kunst­form ver­stan­den.

In der Alber­ti­na Modern neh­men wir die letz­te Chan­ce zum Besuch der Aus­stel­lung wahr.

True Colors
Farbe in der Fotografie von 1849 bis 1955

Durch die Tech­nik las­sen sich die Bil­der teil­wei­se wirk­lich kaum von Aqua­rel­len unter­schei­den. Die Pin­sel­struk­tur beim Auf­tra­gen der licht­emp­find­li­chen Pig­ment­schich­ten bleibt erhal­ten. Je nach gewähl­ten Pig­men­ten ent­ste­hen so extrem sta­bi­le Bil­der, die auch nach 150 Jah­ren nichts von ihrer Far­big­keit ein­ge­büsst haben.

Grundlagen des Gummidrucks

Beim Gum­mi­druck han­delt es sich um ein kon­takt­ba­sier­tes Posi­tiv­ver­fah­ren, bei dem ein Nega­tiv direkt auf ein licht­emp­find­lich gemach­tes Papier gelegt und belich­tet wird. Die Tech­nik basiert auf der Eigen­schaft von Chro­ma­ten, bei Licht­ein­wir­kung unlös­lich zu wer­den. Wer es wirk­lich genau wis­sen möch­te: hier der aus­führ­li­che Wiki­pe­dia-Arti­kel zum The­ma.

Haupt­be­stand­tei­le

Der Arbeitsprozess

Schritt 1: Beschich­tung

Ein Gemisch aus Gum­mi­ara­bi­kum, Pig­ment und Dichro­mat wird auf ein saug­fä­hi­ges Papier auf­ge­tra­gen und muss danach trock­nen.

Schritt 2: Belich­tung

Ein Kon­takt­ne­ga­tiv wird auf die beschich­te­te Flä­che gelegt und mit UV-Licht (z. B. Son­nen­licht oder eine UV-Lam­pe) belich­tet. Die belich­te­ten Stel­len här­ten aus, die unbe­lich­te­ten blei­ben was­ser­lös­lich.

Schritt 3: Ent­wick­lung

Das Papier wird in Was­ser gelegt. Die nicht belich­te­ten Stel­len lösen sich aus dem Papier, wäh­rend die belich­te­ten haf­ten blei­ben. Die­ser Pro­zess erzeugt ein Bild mit weich flie­ßen­den Ton­wer­ten.

Schritt 4: Trock­nung und ggf. Wie­der­ho­lung

Für Mehr­far­ben­drucke wird das Papier nach dem Trock­nen erneut beschich­tet, belich­tet und ent­wickelt.

Eigenschaften des Gummidrucks

Merk­malBeschrei­bung
Bild­wir­kungMale­risch, weich, ästhe­tisch unper­fekt
Auf­lö­sungGering im Ver­gleich zu moder­nen Ver­fah­ren
Ton­wert­reich­tumSehr indi­vi­du­ell gestalt­bar
Lang­le­big­keitPig­ment­far­ben sind extrem sta­bil
Künst­le­ri­sche Frei­heitPin­sel­spu­ren, Struk­tur, Farb­wahl – fast wie Male­rei

Bedeutung und Anwendungen

Der Gum­mi­druck war um 1890 – 1920 beson­ders bei Künst­le­rin­nen und Künst­lern beliebt, die mit der Foto­gra­fie nicht doku­men­tie­ren, son­dern gestal­ten woll­ten. Er ist bis heu­te bei Lieb­ha­bern der Alter­na­tiv­fo­to­gra­fie sehr gefragt.

Ver­wen­det wird das Ver­fah­ren für:

Varianten

Vorteile und Herausforderungen

Vor­tei­le:

Her­aus­for­de­run­gen:

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