Social Media ist für mehr und mehr Marken das letzte übriggebliebene Marketing. Oft direkt in der Verantwortung des Produktmanagements oder Marketings – nachdem die Kommunikation längst wegrationalisiert wurde. Marketeers funktionieren wie kleine Kinder, alles, was schnell ein bisschen Reichweite und Begeisterung verspricht, ist verlockend wie Glitzerkugeln in Bahnhofautomaten. Wer die Kontrolle über Social Media-Aktivitäten ihnen überlässt, landet schnell in einer kostspieligen Illusion, die zwar glänzt, aber keinen Wert hat. Wer den Erfolg seines Social Media-Auftritts nicht regelmässig hinterfragt, riskiert eine Marketing-Karambolage. Die folgenden fünf Fragen sollten Sie Ihrem Social Media-Team in rhythmischen Abständen stelle.
Wer sich ein paar hundert Likes und Kommentare als echten Erfolg verkauft, steckt vielleicht längst in der Social Media-Bubble – einer kleinen, treuen Fangemeinde, die fleissig herzt und teilt, aber nie kauft. Die Social Media-Echo-Kammer kann den falschen Eindruck erwecken, dass die Marke voll abhebt, obwohl sie nur in einer isolierten Blase flattert. Lassen Sie sich nicht von hohen Interaktionen täuschen, wenn am Ende kaum etwas in der Kasse landet.
Viele Social Media-Budgets versickern in sinnlosen Kampagnen und bezahlten Posts, die vielleicht Interaktionen bringen, aber kaum Käufer anlocken. Regelmässige Content-Produktionen verschlingen Kapital, das am Ende nur in Aufmerksamkeit statt in Umsatz resultiert. Jeder Franken, der in Social Media fliesst, sollte hinterfragt werden. Schliesslich kommt es nicht auf die Show an, sondern auf den Absatz – und wenn der nicht stimmt, ist das Marketing-Budget falsch eingesetzt.
Ein intensives Fokussieren auf die Social Media-Fans kann das Markenbild verzerren. Indem Inhalte übertrieben auf eine kleine, laute Fangemeinde ausgerichtet werden, wirkt die Marke schnell nischenhaft, langweilig oder gar unreif. Frischen Sie lieber das Image auf und richten Sie Ihre Social Media-Strategie auf potenzielle echte Kunden statt auf eine kleine Clique von Fans, die weder repräsentativ noch kaufkräftig ist.
Plattformen senken die Reichweite organischer Posts, und die Interaktionen werden weniger, während die Kosten für Werbeanzeigen ins Unermessliche steigen. Das ist kein Geheimnis. Algorithmen priorisieren ohnehin nur noch Inhalte, die auf Kosten der Werbekasse gehen, und Kunden haben längst die „Sales Fatigue“. Wer zahlt, wird gesehen – aber zu welchem Preis? Lassen Sie sich über die Entwicklungen der Reichweite und über alternative Wege zum Umsatz informieren. Denn Reichweite allein verkauft keine Produkte.
Unternehmen wie Meta und TikTok ziehen Milliarden an Werbegeldern ab und lassen lokale Unternehmen und Märkte im Stich. Denken Sie einen Schritt weiter: Wäre dieses Kapital nicht besser für gezielte Massnahmen in Ihrer Region eingesetzt? Wer sein Geld in globalisierte Plattformen steckt, stärkt diese, nicht die eigene Marke. Prüfen Sie, ob die eingesetzten Mittel Ihrer Unternehmensvision und den lokalen Wirtschaftsinteressen überhaupt gerecht werden.
Social Media-Marketing ist weder per se profitabel noch ein Garant für langfristigen Erfolg. Wenn das grosse Geld nur Klicks, Kommentare und die Aufrechterhaltung einer Schein-Community finanziert, muss die Strategie auf den Prüfstand. Als Chef oder Chefin liegt es an Ihnen, diese kritischen Fragen zu stellen – denn nur wer den Schein hinterfragt, kann seine Marke von teuren Illusionen befreien und echtes Wachstum vorantreiben.
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